Freitag, 3. August 2012

Staging-Ergebnis oder wie geht es weiter?

Tja, wochenlang habe ich mich vor diesem Termin gefürchtet und ihn gleichzeitig herbeigewünscht. Die Familie, Freunde und Kollegen, alle wollten wissen: Hilft die Chemo? Wie geht es weiter? Wann kommst du wieder?

Seit gestern weiß ich endgültig Bescheid. Gestern hatte ich einen Termin am Nationalen Tumor-Centrum  in Heidelberg und um es kurz zu machen: Es gibt keine Heilung. Nicht für mich. Der Tumor ist zwar kleiner geworden, aber leider ist dieser Effekt nicht dauerhaft. Der Krebs kommt bei fast allen Patienten wieder.

Aber von Anfang an.

Kurz vor Ostern hatte ich, zum x-ten Mal, eine Gallenkolik (dachte ich zumindest). Gallensteine waren im Sono aber nicht zu erkennen, daher wurde ein CT-Termin vereinbart. Ich hatte Glück und bekam innerhalb von 3 Tagen einen Termin. Ich kam nüchtern in die Praxis (um 12:00 Uhr, hungrig wie ein Wolf und auch extrem durstig, weil ich nix trinken sollte) dann das Kontrastmittel geschlürft und um 14:00 Uhr hübsche Bilder vom Bäuchlein gemacht.

Als mich der "nette" Radiologe zur Besprechung der Bilder hereinrief, meinte er ganz lapidar, ich solle mich an dieses CT-Procedere ab jetzt gewöhnen, da sei etwas mit meiner Bauchspeicheldrüse. Und meine Leber hätte auch 3 so "Flecken". *Schluck*

Ulkigerweise dachte ich in diesem Moment noch gar nicht an Krebs, nur der Appetit war mir gründlich vergangen :) und das will bei mir schon einiges heißen! Seltsam wie der Verstand in solchen Fällen reagiert. Erst mein Hausarzt, bei dem ich noch am gleichen Tag einen Termin hatte sprach es aus, das blöde, mistige Wort, das ich bei mir nie hören wollte: "Pankreas-Karzinom".

Na Bravo! Von allen Krebsarten hab ich mir einen der giftigsten und aggressivsten rausgesucht. Nach 5 Jahren leben ca. noch 5 % der Erkrankten. Klasse Aussichten!

Gleich wurde eine Einweisung für die Klinik rausgeschrieben, bei Krebs muss man ja schnell reagieren (dachte ich damals, naiv wie ich war)  und noch von der Praxis aus versucht, einen Termin in der Klinik zu bekommen - aber das ist dann eine andere Geschichte. 

Seit Mai bekomme ich alle 14 Tage eine palliative Chemo nach dem Fulfirinox-Schema, die ich ziemlich gut vertrage. (Zwischendurch gönne ich mir ab und an ein paar Tropfen Anti-Kotz, mehr brauche ich Gott-sei-Dank nicht) Nach dem 6. Mal wird geprüft, wie die Therapie anschlägt. Gestern war ich dann mit den Ergebnissen im Tumorzentrum in Heidelberg. Einfach um noch einmal nachzufragen, ob es nicht doch noch für mich ganz speziell eine Möglichkeit gibt, um den verflixten, mistigen, drecksdoofen Krebs loszuwerden. Es wird immer wieder von Protonen-Bestrahlungen geredet, vielleicht noch ne Möglichkeit für mich, wenn die Mistbeule schon net operiert werden kann???

Aber dieser Zahn wurde mir, von einem sehr netten, kompetent und geduldigen Arzt, schonend aber unmissverständlich gezogen. Nix OP, nix Bestrahlung, nix Wundermittel, nix Ergebnisse der Genforschung. Nur die Chemo mit der Absicht die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.

Nun gut, dann werde ich wohl selbst für ein Wunder sorgen müssen. Ich hab da so ein paar Bücher entdeckt ;)

.. ich werde weiter berichten




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